Die Regeln beim Schach sind eigentlich nicht so kompliziert. Was das Spiel zu einem der schwierigsten Brettspiele macht, ist die Strategie, die man als Spieler wählen muss und die Voraussicht. Der Begriff Schach kommt vom persischen Wort für König (Schah) und es wird deshalb auch oft als der Spiel der Könige bezeichnet. Man sagt, dass ein erfolgreicher Militärstratege auch Schach gelernt haben muss. Im ausgehenden Mittelalter gehörte Schach zu den Tugenden der Ritter.

Das Spiel kam im 13. Jahrhundert nach Europa, vor allem aus dem vorderasiatischen Raum. Damals gab es noch mehrere Varianten. Erst später entwickelte sich das Feld mit 64 Felder und 32 Spielfiguren zur Standardversion. Die heutigen Spielregeln wurden etwa im 15. Jahrhundert in Spanien festgelegt. Damals wurde auch die Rochade eingeführt, der Wechsel von Turm und Läufer.

Besonders komplexes Spiel

Was Schach so spannend, aber auch kompliziert macht, ist die Zahl der möglichen Kombinationen. Sie wird auf 10⁴³ geschätzt. Bereits nach zwei Zügen gibt es 70.000 Möglichkeiten, wie das Spiel voranschreiten kann. Als guter Spieler muss man deswegen zum einen eine eigene Strategie haben, wie man gewinnen will, zum anderen aber auch die Züge des Gegners analysieren. Gegebenenfalls muss man dann seine eigene Strategie überdenken und anpassen. Genau dieser Aspekt hat Schach im aufkommenden Bürgertum so bekannt gemacht. Es galt als Spiel der Denker und wer wollte nicht als ein solcher gelten?

Die Eröffnungsphase dauert bis zu 15 Züge und hier wird der Grundstein für das spätere Spiel gelegt. Es gibt klassische Eröffnungen, wie die spanische Eröffnung, bei der die Grundlage für eine offene Spielweise gelegt wird. Bei der sizilianischen Verteidigung wird halboffen gespielt und Damengambit oder Königsindisch sind geschlossene Spiele. Damit ist vor allem gemeint, dass man weniger aggressiv ins Spiel geht. Das gibt aber auch dem Gegner die Gelegenheit, noch nicht alle Karten auf den Tisch zu legen.